The DTV edition of my novel The Last Book was favorably reviewed December 2nd on the very prestigious German Radio Station WDR4.
You can listen the review at Potcast.de here.
And here is the textual version of the review:
WDR4 (02.12.2008)
ZORAN ZIVKOVIC – “DAS LETZTE BUCH”
von Sibylle Haseke
Noch nie ist jemand in ihrem Laden gestorben, und überhaupt noch nie im Leben hat sie einen Toten gesehen. Dementsprechend verstört ist Vera, die Inhaberin der Buchhandlung “Papyrus”, als sie den alten Mann leblos über ein Buch gebeugt in einem ihrer Lesesessel entdeckt. Der Arzt vermutet Herzversagen; Inspektor Dejan Lukic vermutet ebenfalls, dass er umsonst gerufen wurde, ein Verbrechen liegt hier mit Sicherheit nicht vor, aber über Veras Bekanntschaft ist er höchst erfreut.
Gleich am nächsten Tag sucht Dejan erneut ihre Nähe; immerhin hat er Literatur studiert und findet so genügend Gründe, um sich in der Buchhandlung herumzutreiben. Von Vera erfährt er, dass sie einige höchst eigentümliche Kunden hat, die sie insgeheim “Patienten” nennt. Zum einen gibt es diejenigen, die sich in der kalten Jahreszeit nur ein bisschen bei ihr aufwärmen wollen, zum anderen aber auch diejenigen, die einen handfesten Tick an den Tag legen: Da ist der komische Kauz, der jede Woche das gleiche Buch kauft – inzwischen dürfte er hundertfünfzig davon haben, dann die schrullige Dame, die jeden Donnerstag mit derselben Sammlung Liebesgedichte im Laden erscheint und dort Stunden mit Lesen verbringt, oder die Frau, die sämtliche Bücher in den Regalen heimlich umsortiert, und der Mann, der, statt Bücher zu kaufen, möglichst unbemerkt eigene Exemplare in die Buchhandlung hineinschmuggelt. Allesamt undurchschaubare Sonderlinge.
Völlig undurchschaubar sind auch die Vorfälle, zu denen Inspektor Dejan Lukic in den folgenden Tagen gerufen wird. Zwei weitere Menschen sterben, nachdem sie in Veras Laden in einem Buch geblättert haben, und das sind bei weitem noch nicht die letzten Mordopfer. Denn von Mord muss man mittlerweile ausgehen, selbst wenn sich keinerlei äußere Gewalteinwirkung nachweisen lässt. Vielleicht ist ein außergewöhnliches Gift die Ursache, über welches aber höchstens der Geheimdienst vom “Amt für Nationale Sicherheit” verfügt. Dessen Vertreter argwöhnen auch sogleich terroristische Hintergründe und mischen die Ermittlungen mit groß angelegten Spionageaktionen gehörig auf.
Inspektor Dejan Lukic allerdings ahnt andere, mysteriöse Zusammenhänge. Ihn beunruhigt sein immer wiederkehrendes Gefühl, dieses alles schon einmal erlebt oder irgendwo gelesen zu haben. Selbst die zunehmend vertraulichen und bald sogar verliebten Gespräche mit Vera gleichen Dialogen, die ihm bekannt vorkommen. Dejan fragt sich, welch tiefere Bedeutung womöglich seine Albträume haben? Und welche Rolle der düstere Teesalon spielt, in den er Vera regelmäßig begleitet und in dem sie ganz wunderbar stimulierende Tees entdecken? Ohne dass er weiß, wonach er sucht, gerät Dejan unvermittelt auf die Spur des Letzten Buches und damit in einen verworrenen Strudel aus Fiktion und Wirklichkeit.
“Das letzte Buch” ist ein spannender Roman, der mit einer ganz ungewöhnlichen Mischung aus Mystik und schwarzem Humor daherkommt. Er erzählt eine intelligente Geschichte, deren Figuren über Weisheit ebenso verfügen wie über Witz.